An ‚Hans‘: eine E-Mail von Amors digitalem Pfeil befördert

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Dieser Roman erzählt die Geschichte eines Mannes, der niemals existiert hat – und doch könnte er der Nachbar sein, der Freund oder sogar Sie selbst. Die Geschichte von Hans Mallusek, einem Fahrrad-Enthusiasten und Tischlermeister aus dem kleinen, malerischen Kallmünz. Seine Liebe gilt dem Holz, den Rädern und dem französischen Rotwein. Sein Herz jedoch schlägt nur für eine: Kerstin, seine Freundin, die ihm wie ein heller Stern in einer dunklen Nacht erscheint. Doch auch in der schönsten Liebesgeschichte lauern Herausforderungen, seien es die alltäglichen Probleme auf der Arbeit, das Verhältnis zur Familie oder die unerwarteten Wendungen, die ein Urlaub mit sich bringt. Und dann ist da noch diese E-Mail, die alles verändert…

Willkommen zu „An ‚Hans‘: eine E-Mail von Amors digitalem Pfeil befördert“. Eine Liebesgeschichte, die an drei Orten spielt und in der Sie die Aufs und Abs der Liebe erleben. Der erste Ort ist Kallmünz, der zweite die Bourgogne, und der dritte – nun, lassen Sie uns die Seiten umblättern und entdecken.

Das erste Zusammentreffen in Kallmünz

Es ist ein Samstagmorgen im Spätherbst, und die Nebel über der Naab sind noch dicht, als Hans Mallusek in seiner Werkstatt steht. Der Duft von frischem Holz und Sägespänen liegt in der Luft, während Hans sich über die Werkbank beugt und mit geübter Hand ein feines Schränkchen fertigt. Die Arbeit ist für ihn mehr als nur Broterwerb; sie ist Meditation, Leidenschaft und manchmal auch ein kleiner Fluchtort vor dem Rest der Welt.

Sein Handy summt, und widerwillig löst er sich von der Werkbank. Eine E-Mail. „Wahrscheinlich wieder eine Anfrage für einen Spezialauftrag“, denkt Hans und wischt mit sägepulververschmierten Händen über das Display. Doch da stockt er. Es ist keine geschäftliche Nachricht. Die E-Mail ist von einem Namen, den er noch nie gesehen hat: „Kerstin H.“

Hans liest die Zeilen mit wachsendem Interesse. Kerstin, so stellt sich heraus, ist neu in Kallmünz. Sie sucht einen Tischler für eine Restaurierung, und anscheinend hat sie von Hans gehört. Eine Freundin habe ihn empfohlen, und sie wolle ihn gern kennenlernen – beruflich, natürlich. Er lächelt. „Natürlich“, murmelt er und tippt seine Antwort: „Gerne. Vielleicht könnte ich mir das Projekt nächste Woche ansehen?“

Es dauert nicht lange, und eine weitere E-Mail erscheint. „Wie wäre es mit morgen, Sonntag? Ich kenne da ein schönes Café am Fluss.“ Die E-Mail endet mit einem Zwinkersmiley. Hans grinst. Ein Treffen in einem Café am Sonntag? Das klingt nach mehr als nur einem Auftrag.

Am nächsten Morgen steht Hans, ungewohnt nervös, am Ufer der Naab. Seine Augen suchen die Menschenmenge ab, bis er sie sieht: eine Frau mit offenen, blonden Locken, die leicht im Wind wehen. Ihre Augen strahlen, als sie ihn sieht. „Hans?“, fragt sie, und ihre Stimme hat einen warmen, freundlichen Klang. „Ich bin Kerstin.“ Er nickt und fühlt, wie seine Anspannung von ihm abfällt.

„Freut mich“, antwortet er und reicht ihr die Hand. Sie setzt sich zu ihm, und bald schon sprechen sie nicht mehr über Möbelstücke oder Restaurierungen. Das Gespräch fließt, wie die Naab neben ihnen, ruhig und ohne Hindernisse. Sie reden über Fahrräder – Kerstin besitzt ebenfalls eins und ist eine leidenschaftliche Radfahrerin – über Rotwein und darüber, wie sie in die Bourgogne reist, wann immer sie kann. Hans spürt, wie etwas in ihm aufblüht. Es ist, als ob er in ihrem Lächeln eine Zukunft sehen könnte.

Die ersten Herausforderungen

Die Wochen vergehen, und Hans und Kerstin sehen sich immer häufiger. Er fühlt, wie sich sein Leben verändert, wie ein neues Kapitel aufgeschlagen wird. Doch nicht alles ist so einfach, wie es scheint. Hans‘ Familie ist skeptisch. „Eine Städterin?“, fragt seine Mutter, die in einem Bauernhof außerhalb von Kallmünz lebt. „Sie wird sich hier doch nicht wohlfühlen.“ Sein Vater nickt nur stumm, aber Hans spürt die unterschwellige Kritik.

„Macht euch keine Sorgen“, erwidert er und versucht, seine Zweifel zu verdrängen. Doch die Worte seiner Eltern hallen in seinem Kopf nach, und die Unsicherheit beginnt, an ihm zu nagen.

Auf der Arbeit wird es nicht besser. Seine Kollegen in der Tischlerei, besonders sein Lehrling Lukas, werfen ihm belustigte Blicke zu, wenn er in der Mittagspause E-Mails an Kerstin schreibt. „Sieh mal an, unser Hans hat eine Freundin“, ruft Lukas eines Tages, und die anderen lachen. „Ich wette, du schreibst ihr wieder eine E-Mail, nicht wahr?“

Hans‘ Geduld ist am Ende. „Lass mich in Ruhe, Lukas“, fährt er ihn an. „Das geht dich gar nichts an.“ Doch Lukas grinst nur und zuckt mit den Schultern. Hans weiß, dass er sich davon nicht unterkriegen lassen darf, aber es zehrt an ihm.

Am Abend trifft er sich mit Kerstin. Sie sitzen auf einer Bank am Fluss, und Hans spürt, dass etwas in ihm brodelt. „Was ist los?“, fragt Kerstin besorgt. „Du wirkst so angespannt.“

„Ach, es ist nur… meine Familie. Und die Arbeit“, beginnt er zögernd, aber Kerstin nimmt seine Hand und drückt sie sanft. „Ich verstehe“, sagt sie leise. „Aber ich bin hier, Hans. Ich bin bei dir.“ Ihre Worte sind wie ein Balsam, und er fühlt, wie die Last von seinen Schultern fällt.

„Danke“, flüstert er und küsst sie. An diesem Abend beschließt er, dass er sich nicht von den Zweifeln anderer beeinflussen lassen will. Er hat eine Entscheidung getroffen – und er wird zu ihr stehen.

Urlaub in der Bourgogne

Ein Jahr ist vergangen, und Hans und Kerstin sind nun unzertrennlich. Die Zeit ist gekommen für ihren ersten gemeinsamen Urlaub – in der Bourgogne. Hans hat alles sorgfältig geplant, von der Route über malerische Dörfer bis hin zu den Weingütern, die sie besuchen wollen. Er freut sich auf die Tage, die sie zusammen verbringen werden, auf die Fahrradtouren durch die Hügel und die Abende bei einem Glas Pinot Noir.

Doch kaum sind sie in der Bourgogne angekommen, tauchen die ersten Probleme auf. Das Wetter ist miserabel – es regnet in Strömen, und der Himmel ist grau. Ihre Fahrräder bleiben ungenutzt auf dem Dach des Mietwagens, und die Stimmung ist gedämpft. „Vielleicht hätten wir doch in die Provence fahren sollen“, murmelt Kerstin eines Abends, als sie in einem kleinen Gasthof Unterschlupf suchen.

„Ach was“, antwortet Hans und versucht, optimistisch zu klingen. „Das Wetter wird schon noch besser.“ Doch er spürt, dass auch er enttäuscht ist. Er hatte sich diesen Urlaub anders vorgestellt – sonnig, sorglos, voller Abenteuer. Stattdessen sitzen sie in einem dunklen Gasthof und warten auf den Regen, der nicht aufhören will.

Eine E-Mail rettet die Situation. „Schau mal“, sagt Kerstin eines Morgens und zeigt Hans ihr Handy. „Eine E-Mail von einer Freundin. Sie kennt ein Weingut in der Nähe, das auch bei schlechtem Wetter tolle Verkostungen anbietet.“ Hans liest die Nachricht und fühlt, wie sich seine Laune hebt. „Das klingt doch gut“, sagt er. „Lass uns hinfahren.“

Am Weingut angekommen, werden sie von einem freundlichen Winzerpaar begrüßt. Die Degustation entwickelt sich zu einem Highlight ihres Urlaubs. Die beiden probieren verschiedenste Weine, lachen und lernen die Geschichten hinter jedem Glas kennen. Die Atmosphäre ist warm, und der Regen, der draußen prasselt, scheint auf einmal weit weg zu sein.

„Ich wusste, dass es eine gute Idee war, hierher zu kommen“, flüstert Kerstin Hans ins Ohr, während sie die Hand auf seine legt. „Manchmal braucht man nur einen kleinen Schubs – oder eine E-Mail – um das Glück wiederzufinden.“ Hans nickt und lächelt. Er fühlt, dass diese Reise, trotz aller Schwierigkeiten, eine von vielen weiteren gemeinsamen Abenteuern sein wird.

Neue Wege

Zurück in Kallmünz, hat sich etwas verändert. Hans fühlt sich beflügelt, inspiriert von den Erlebnissen in der Bourgogne. Er beginnt, neue Möbelstücke zu entwerfen, moderne Designs, die ihn von den traditionellen Mustern abheben, die er bisher bevorzugte. Auch in seiner Beziehung zu Kerstin spürt er einen neuen Schwung. Sie lachen mehr, sind spontaner, wagen Dinge, die sie früher nie getan hätten.

Eines Tages sitzt Hans in seiner Werkstatt, als er eine E-Mail erhält. Diesmal von einem Architektenbüro in Regensburg. Sie haben von seinen neuen Designs gehört und wollen ihn für ein Projekt gewinnen. Hans ist erstaunt – und begeistert. „Das könnte eine großartige Gelegenheit sein“, sagt er zu Kerstin, als er ihr später davon erzählt. „

Aber es würde bedeuten, mehr Zeit in Regensburg zu verbringen.“

Kerstin lächelt. „Ich bin für dich da, Hans. Egal, wo du bist.“ Ihre Worte sind einfach, aber sie treffen ihn tief. Er spürt, dass er zum ersten Mal wirklich versteht, was es bedeutet, jemanden bedingungslos zu lieben und geliebt zu werden.

Familienbande

Doch die Arbeit in Regensburg bringt neue Herausforderungen mit sich. Hans verbringt mehr Zeit dort, und die Wochenenden in Kallmünz werden seltener. Seine Eltern sind besorgt. „Du bist doch hier zu Hause“, sagt seine Mutter eines Tages am Telefon. „Warum willst du das alles für einen Job aufgeben?“

Hans seufzt. „Es geht nicht nur um den Job, Mama. Es geht um mich, um das, was ich erreichen will.“ Doch er merkt, dass seine Worte sie nicht überzeugen. Auch Kerstin spürt die Distanz, die sich zwischen ihm und seiner Familie aufbaut, und sie versucht, Frieden zu stiften. „Lass uns sie besuchen“, schlägt sie vor. „Vielleicht müssen sie einfach nur sehen, dass wir zusammengehören.“

Der Besuch wird zu einem Wendepunkt. Kerstin bringt selbstgebackenen Kuchen mit, und Hans‘ Mutter taut auf. Sie sitzen zusammen am Küchentisch, lachen, erzählen Geschichten aus alten Zeiten. Am Ende des Tages umarmt seine Mutter Kerstin und flüstert: „Danke, dass du auf ihn aufpasst.“

Hans lächelt. Er spürt, dass sich die Wogen glätten. Und er weiß, dass Kerstin ein Teil seiner Familie geworden ist – genauso wie er ein Teil ihrer.

Eine weitere E-Mail

Es ist ein kühler Frühlingstag, als Hans eine weitere E-Mail erhält – diesmal von Kerstin. Er ist verwirrt, warum sie ihm schreibt, obwohl sie sich in wenigen Stunden ohnehin sehen werden. Doch als er die Nachricht öffnet, hält er den Atem an. „Hans“, beginnt die E-Mail, „ich liebe dich mehr, als ich je dachte, dass ich jemanden lieben könnte. Und ich will mein Leben mit dir teilen. Ich will, dass wir zusammen alt werden, dass wir weiter reisen, lachen, und sogar in der Bourgogne im Regen tanzen. Willst du mein Mann werden?“

Hans ist sprachlos. Er liest die E-Mail erneut, dann ein drittes Mal. Er legt das Handy zur Seite, atmet tief durch und weiß, dass seine Antwort nur eine sein kann.

Als er am Abend Kerstin trifft, kann er kaum die Worte finden. Er nimmt ihre Hände, schaut ihr in die Augen und flüstert: „Ja. Ja, ich will.“

Eine neue Zukunft

Das Leben verändert sich schnell. Die Hochzeitspläne nehmen Gestalt an, und Hans und Kerstin stürzen sich in die Vorbereitungen. Freunde und Familie sind begeistert, und selbst Hans‘ Kollegen in der Tischlerei lassen sich mitreißen. Lukas, der Lehrling, klopft ihm auf die Schulter und sagt: „Du hast Glück, Hans. Sie ist etwas Besonderes.“ Hans nickt, mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Am Tag der Hochzeit scheint die Sonne, und die Vögel zwitschern. Sie feiern in einem kleinen Weingut, das an die Bourgogne erinnert. Die Gäste lachen, tanzen, und Hans und Kerstin fühlen sich, als hätten sie die Welt erobert.

Eine letzte E-Mail kommt am Ende des Tages – diesmal von Hans an sich selbst. Er schreibt: „An ‚Hans‘: Lass nie zu, dass Zweifel oder Angst dich davon abhalten, das Glück zu suchen. Denn das Glück findet oft durch die kleinsten Dinge zu dir – wie eine E-Mail, die dein Leben für immer verändert.“

Und so endet die Geschichte von Hans Mallusek – nicht mit einem Ende, sondern mit einem neuen Anfang. Ein Anfang, der in Kallmünz begann, über die Bourgogne führte und nun in einem Leben voller Liebe und Abenteuer weitergeht.

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