Gesunde Lebensweise mit Rotwein: Der tägliche Schluck für die Gesundheit?

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Angeblich werden Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduziert, wenn täglich ein Glas Wein getrunken wird. Doch ist eine gesunde Lebensweise dank Wein überhaupt möglich?

Gesunde Lebensweise mit Rotwein: Das Glas für mehr Gesundheit

Bekannt ist mittlerweile, dass Wein und vor allem Rotwein die für die Gesundheit wichtigen Antioxidantien mitbringt. Auch die Polyphenole, das sind pflanzliche Aromastoffe, dienen der Gesundheit, schützen die Zellen und Zellwände.

Doch es gibt Grenzen: Die tägliche Menge von höchstens 0,14 Liter Wein darf nicht überschritten werden! Das ist mitunter nicht ganz einfach, wenn ein leicht zugänglicher und harmonischer Rotwein auf dem Tisch steht und in gemütlicher Runde genossen wird. Doch wie immer gilt auch bei Weingetränken: Allzu viel ist ungesund!

Bekannt ist mittlerweile, dass Wein und vor allem Rotwein die für die Gesundheit wichtigen Antioxidantien mitbringt. ( Foto: Shutterstock - Super D )

Bekannt ist mittlerweile, dass Wein und vor allem Rotwein die für die Gesundheit wichtigen Antioxidantien mitbringt. ( Foto: Shutterstock – Super D )

Ein Glas Rotwein unterstützt den Körper

Die zugehörigen Studien widersprechen sich immer wieder. Während die einen als Ergebnis haben, dass ein Glas Rotwein am Tag der Gesundheit zuträglich sei, kommen andere Studien auch zu anderen Ergebnissen. Diese empfehlen teilweise sogar, gänzlich auf Alkohol zu verzichten, weil schon geringe Mengen den Zellen und vor allem dem Hirn schaden würden.

Echte Weinkenner sehen das nicht so und die vielen älteren Profis unter ihnen belegen, dass ein vernünftiges Maß an Wein wohl nicht allzu schädlich sein kann. Die Aussagekraft verschiedener Studien darf hier getrost angezweifelt werden und deren Auswertung scheint im Ermessen desjenigen zu stehen, der diese Studien durchführt oder in Auftrag gibt.

Nur so lassen sich die widersprüchlichen Ergebnisse erklären, nach denen Wein wahlweise der Gesundheit zuträglich oder zumindest nicht gut fürs Herz ist.

Damit ein gesunder Genuss ohne schädliche Auswirkungen auf den Körper möglich ist, ist die Beachtung der folgenden Tipps hilfreich:

  • Besser Weiß- oder Rotwein?

    Viele Weinfreunde sind der Meinung, dass Rotwein die bessere Alternative und deutlich gesünder sein. Wirklich wissenschaftlich belegen lässt sich dies aber nicht. Beide Varianten sollten in Maßen getrunken werden!

    Viele Weinfreunde sind der Meinung, dass Rotwein die bessere Alternative und deutlich gesünder sein. Wirklich wissenschaftlich belegen lässt sich dies aber nicht. ( Foto: Shutterstock- New Africa )

    Viele Weinfreunde sind der Meinung, dass Rotwein die bessere Alternative und deutlich gesünder sein. Wirklich wissenschaftlich belegen lässt sich dies aber nicht. ( Foto: Shutterstock- New Africa )

  • Weinsorten mit moderater Säure wählen

    Damit der Magen nicht übersäuert und gereizt reagiert, sollte Wein nie auf nüchternen Magen getrunken werden. Außerdem sollte er eine moderate Säure aufweisen. Auch wenn diese Säure zwar maßgeblich für den Geschmack und die Harmonie sowie die Frische in den Weinsorten ist, kann sie dem Körper doch schaden.

  • Geringe Mengen trinken

    Die Dosis macht das Gift, diesen Spruch kennen die meisten Menschen. Der Spruch selbst hat durchaus seine Berechtigung und gilt auch für Wein. Eine gesunde Lebensweise ist nur möglich, wenn Weingetränke in vertretbaren Mengen getrunken werden.

    Die Auswirkungen zu hoher Weinmengen kennen viele: Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit und Übelkeit sind Dinge, auf die jeder nach einer Party gut verzichten könnte. Der Körper reagiert jedoch auf zu hohe Mengen Alkohol, daher sollte lieber ein Glas weniger als eines zu viel getrunken werden.

Rotwein trinken und gesünder leben: Gesunde Lebensweise dank zahlreicher Inhaltsstoffe des Genussmittels

Es ist an der Zeit, einmal genauer hinzuschauen: Was erlaubt eine gesunde Lebensweise mit Wein überhaupt? Was hat das Trinken und Genießen mit einem gesunden Leben zu tun?
Verschiedene Studien haben gezeigt, dass das gesunde HDL-Cholesterin im Blut erhöht wird, wenn regelmäßig und in Maßen Rot- oder Weißwein getrunken wird.

Damit wiederum sinkt das LDL-Cholesterin, welches als maßgeblich beteiligt an Herz-Kreislauf-Erkrankungen gilt. Es wird davon ausgegangen, dass koronare Herzerkrankungen seltener werden, wenn das HDL-Cholesterin erhöht wird. Eine maximale Alkoholmenge von 20 Gramm pro Tag darf nicht überschritten werden, um eine gesunde Lebensweise zu unterstützen. Frauen sollten sogar nur die Hälfte der empfohlenen Alkoholmenge trinken, in der Schwangerschaft ist Alkohol gänzlich tabu.

 Nun ist bekannt, dass eine gesunde Lebensweise mit Rot- und Weißweinen möglich ist.  ( Foto: Shutterstock- Rostislav_Sedlacek_)

Nun ist bekannt, dass eine gesunde Lebensweise mit Rot- und Weißweinen möglich ist. ( Foto: Shutterstock- Rostislav_Sedlacek_)

Die gesunden Inhaltsstoffe des Rotweins

Wenn es um eine gesunde Lebensweise geht, ist natürlich von Interesse, wodurch Weinfans länger leben können. Welche Inhaltsstoffe sind es, die den Weingenuss so gesund werden lassen?
Allen voran müssen hier die pflanzlichen Inhaltstoffe genannt werden, die positive Auswirkungen auf den Körper haben können. Das Risiko für Herzinfarkte, Arteriosklerose und Krebserkrankungen sinkt damit rapide.

Experten heben zudem Resveratrol als besonderen Inhaltsstoff hervor. Dieser hat eine antioxidative Wirkung und kommt in erster Linie in der Haut der Beeren sowie in den Traubenkernen vor. Freie Radikale sollen damit eingefangen und unschädlich gemacht werden können, damit wiederum kann ein Schaden von den Körperzellen abgewendet werden.

Nun stellt sich die Frage, ob Rotwein tatsächlich besser für eine gesunde Lebensweise als Weißwein ist. Der Grund ist sicherlich schon in der Herstellung des Weins zu suchen, denn die Traubenschalen werden bei Rotweinen mit vergoren. Die wertvollen Inhaltsstoffe sitzen aber eben vor allem in den Schalen, daher stehen Rotwein und seine gesunden Stoffe für eine gesunde Lebensweise höher im Kurs.

Bei Weißwein wird nur der Most für die Gärung verwendet, die Maische leider nicht. Damit ist das Resveratrol im Rotwein in höherer Konzentration vorhanden als im Weißwein. Die Mengen sind allerdings gering, daher wird im Sinne einer gesunden Lebensweise weniger auf die Farbe als vielmehr auf die Menge der jeweiligen Weinsorte geachtet.

Erwiesenermaßen tötet Rotwein die Bakterien im Mund ( Foto: Shutterstock-  VGstockstudio)

Erwiesenermaßen tötet Rotwein die Bakterien im Mund ( Foto: Shutterstock- VGstockstudio)

Rotweine: Nicht nur gut für das Herz

Nun ist bekannt, dass eine gesunde Lebensweise mit Rot- und Weißweinen möglich ist.

Doch neben dem positiven Effekt auf die Zellen profitiert der gesamte Körper von dem regelmäßigen Weingenuss:

  • Ein Zaubermittel für die Zähne

    Rotwein gilt als Wundermittel für die Zähne! Damit sind aber nicht die möglichen Farbveränderungen gemeint, die alles andere als gewollt sind. Vielmehr geht es um die Vernichtung von Bakterien, denn Rotwein kann Hohlräume in den Zähnen, in denen Bakterien sitzen, reinigen.

  • Rotwein ist gut gegen Allergien

    Mittlerweile gibt es mehr als 80 Studien, in denen die positive Wirkung von Rotwein auf Allergien untersucht worden ist. Wer Allergiker ist und eine gesunde Lebensweise anstrebt, kann daher von den enthaltenen Antioxidantien und Flavonoiden profitieren. Hiermit können nachweislich Asthma und allergische Reaktionen gemildert werden.

  • Rotwein gegen Parkinson?

    Alzheimer und Parkinson sind zwei gefürchtete Erkrankungen, die scheinbar durch ein tägliches Glas Rotwein verringert werden können. Forscher aus Spanien haben herausgefunden, dass die im Rotwein enthaltenen Polyphenole im Darm zu verschiedenen Stoffen umgewandelt werden. Darunter befinden sich auch Metabolite, die in die Blutbahn wandern. Die Zwischenprodukte des Stoffwechsels regen das Gedächtnis an, welches bei Parkinson und Alzheimer immer mehr nachlässt.

  • Weniger Depressionen

    Ein zu hoher Konsum von Alkohol kann psychische Erkrankungen verstärken bzw. begünstigen. Doch spanische Wissenschaftler fanden im Jahr 2013 heraus, dass sich psychische Erkrankungen durch einen moderaten Alkoholkonsum von maximal 0,14 Litern am Tag verringern lassen. Weintrinker sind scheinbar weniger häufig von Depressionen betroffen wie Nicht-Weintrinker.

    Spanische Wissenschaftler fanden im Jahr 2013 heraus, dass sich psychische Erkrankungen durch einen moderaten Alkoholkonsum von maximal 0,14 Litern am Tag verringern lassen.( Foto: Shutterstock- GiorgioMagini )

    Spanische Wissenschaftler fanden im Jahr 2013 heraus, dass sich psychische Erkrankungen durch einen moderaten Alkoholkonsum von maximal 0,14 Litern am Tag verringern lassen.( Foto: Shutterstock- GiorgioMagini )

  • Konstanter Blutzuckerspiegel

    Studien an Diabetes-Langzeitpatienten im Jahr 2015 haben gezeigt, dass Weintrinker scheinbar bessere Blutwerte haben als Nicht-Weintrinker. Untersucht wurden dafür drei Gruppen, von denen eine Weiß-, die andere Rotwein erhielt. Die dritte Gruppe durfte über die zwei Jahre dauernde Studie nur Wasser trinken. Die Weintrinker hatten nach zwei Jahren allesamt bessere Cholesterinwerte sowie einen niedrigeren Blutzuckerspiegel.

Noch einige wichtige Tipps: Wer gesund leben möchte, sollte wie gesagt die verschiedenen Weinsorten nur moderat genießen. Außerdem sind Weingetränke umso schädlicher, je jünger die Weintrinker sind. Rot- und Weißwein sind für Schwangere, Kinder und Jugendliche tabu! Auch bei der gleichzeitigen Einnahme von Medikamenten ist Vorsicht geboten. Hier können gefährliche Wechselwirkungen entstehen, teilweise entfalten die Medikamente ihre Wirkung nicht mehr. Vor dem regelmäßigen Genuss sollte daher ein Arzt befragt werden.

Wichtig ist überdies, dass keine Erkrankungen vorliegen. Wer zum Beispiel ein Herzleiden hat, sollte unbedingt vor dem Weintrinken Rücksprache mit dem behandelnden Arzt halten. Das gilt auch dann, wenn nicht regelmäßig Medikamente eingenommen werden müssen! Die verschiedenen Studien trafen keine Aussage darüber, ob diese mit gänzlich gesunden oder gesundheitlich vorbelasteten Menschen durchgeführt wurde, daher ist eine gewisse Vorsicht geboten.

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