Champagner + Frankreich? – kaum ein anderes Getränk auf der Welt genießt eine vergleichbare Exklusivität. Das nicht ohne Grund, denn der Schaumwein kann auf eine lange und beeindruckende Geschichte zurückblicken.
Champagner aus Frankreich – wo er angebaut wird
Schaumwein mit dem Namen Champagner stammt aus einer ganz bestimmten Region in Frankreich und nur Weine, die daher stammen, dürfen diesen Namen auch tragen. In der Vergangenheit kam es öfter vor, dass sich auch Schaumweine aus anderen Regionen der Welt den Namen „Champagner“ gegeben haben, das führte jedoch zu juristischen Auseinandersetzungen. Wer sich heute eine Flasche Schaumwein mit der Aufschrift „Champagner“ kauft, egal ob Brut, Doux oder Demi-Sec, kann davon ausgehen, dass es sich um den echten Champagner aus Frankreich handelt.
Rechtlich betrachtet dürfen nur Reben, die auf einem klar umgrenzten Gebiet angebaut werden, den Titel Champagner aus Frankreich tragen. Dieses Gebiet wurde bereits 1927 genau festgelegt und erstreckt sich auf ungefährt 34.000 Hektar Anbaufläche, die mittlerweile fast vollständig von Reben bedeckt ist. Auf diesem Gebiet gibt es unterschiedliche Bodentypen, die die Anbaufläche untereinander noch einmal aufteilen.
Champagner aus Frankreich – die Großregionen und Regionen
Das Anbaugebiet des Champagners aus Frankreich ist in 20 kleinere Regionen aufgeteilt, die in sechs Großregionen zusammengefasst werden. Die besten Lagen befinden sich aber in der Region Bouzy-Ambonnay, Verzenay, Côte des Blancs und das Grande Vallée de la Marne. Die Aufteilung gestaltet sich dabei folgendermaßen:
- Die Großregion Côte des Bar mit den Regionen Bar Séquanais und Bar-sur-Aubois.
- Die Großregion Côte de Champagne mit der Region Région de Vitry-le-Francois.
- Die Großregion Petit et Grand Morin mit den Regionen Région de Congy-Villevenard und die Région de Sézanne.
- Die Großregion Côte des Blancs mit der gleichnamigen Region Côte des Blancs.
- Die Großregion Vallée de la Marne mit den Regionen Grande Vallée des la Marne, Vallée de la Marne, Région d’Épernay, Région de Condé-en-Brie, Région est de Château-Thierry und der Région ouest de Château-Thierry
- Die Großregion Montage de Reims mit den Regionen Massif de Saint-Thierry, Vallée de l’Ardre, Région d’Ecueil, Région de Bouzy – Ambonnay, Région de Trépail – Nogent de l’Abbesse, Région de Verzenay und Région de Chigny-les-Roses.
Champagner aus Frankreich – die Rebsorten
Der Geschmack des Champagners wird ganz maßgeblich von den Rebsorten und dem jeweiligen Mischungsverhältnis bestimmt. Hauptsächlich drei Rebsorten werden gekeltert, um den echten Geschmack des Champagner aus Frankreich zu erlangen:
- Pinot Noir, auch bekannt unter dem Namen Spätburgunder oder Blauburgunder, gehört zu den hochwertigsten Sorten was die Qualität anbelangt und wird daher auch häufig für Rotwein genutzt. Pinot Noir ist die wichtigste Sorte für Champagner und liegt mit einem Anteil von fast 40% noch vor den beiden anderen Rebsorten.
- Pinot Meunier: Diese Rebsorte, die für den Champagner benutzt wird, kommt anteilsmäßig fast an den Pinot Noir heran. Hauptsächlich wird die Rebsorte im Tal der Marne angebaut.
- Chardonnay: Diese Sorte zählt zu den bekanntesten auf der Welt. Im Champagner aus Frankreich kommt er auch vor, allerdings in geringerem Umfang als die bereits genannten Rebsorten. Chardonnay ist eine sehr gehaltvolle Rebsorte und verleiht dem Champagner seinen vollen Körper und würziges Bouquet.
Daneben gibt es auch Rebsorten, die für den Champagner aus Frankreich verwendet werden dürfen, aber in der heutigen Zeit kaum noch verwendet werden.
Dazu zählen:
- Petit Meslier
- Urbane
- Pinot-Blanc
- Pinot Gris
Reisetraum: Champagne
Champagner aus Frankreich: die Geschichte eines Schaumweins
Champagner hat in Frankreich eine lange Tradition. Einer der bekanntesten Champagner auf der Welt, ist der Dom Pérignon, der nach einem Abt mit dem gleichen Namen aus dem 17. Jahrhundert benannt ist. Dass der Champagner noch heute seinen Namen trägt, darf als Hommage gesehen werden, denn der Legende nach, hat jener Abt das Prinzip der Flaschengärung entdeckt und damit ganz entscheiden die Entstehung des Champagners mit beeinflusst.
Das ehemalige Kloster des Abtes Dom Pérignon in Hautvillers ist auch heute noch das Prestigeobjekt der Firma Moët & Chandon. Die Cuvée wird nur in bestimmten Jahren hergestellt und macht damit den Champagner zu einem ganz ausgewählten und exklusiven Produkt. Die Champagner Firma Moët & Chandon zählt zu dem in Frankreich und in der Welt sehr bekanntem LVMH-Konzern. Ihre Geschichte beginnt im 18. Jahrhundert. In diesem Jahr nämlich wurde sie von Claude Moët in Épernay gegründet. 1833 erhielt das Unternehmen den zweiten Namenszusatz, als der Firmengründer es nämlich nicht nur an seinen Sohn, sondern auch an seinen Schwiegersohn mit dem Namen Pierre-Gabriel Chandon de Briailles vererbte. In der Nähe der Stadt Épernay sind auch heute noch auf einer Länge von fast 120 Kilometern die Weinkeller der von Moët & Chandon zu finden.
Video:Champagner, so teuer wie ein Kleinwagen
Ähnlich bekannt wie die Firma Moët & Chandon ist der Champagner Veuve Clicquot, die ebenfalls im 18. Jahrhundert gegründet wurde. Der Firmenvater Philippe Clicquot gründete im Jahr 1772 in der Stadt Reims das heute auf der ganzen Welt bekannte Unternehmen. Seine Schwiegertochter, Barbe-Nicole Clicquot-Ponsardin, übernahm einige Jahre später das Unternehmen, nachdem sie Witwe geworden war. Daher stammt auch der zweite Bestandteil des Namens: Veuve heißt in der deutschen Übersetzung nämlich Witwe. Mit Barbe-Nicole Clicquot-Ponsardin gelang dem Champagner sein Siegeszug, denn sie machte ihn weit über die Grenzen von Reims bekannt und so wurde er nicht nur in Paris, sondern sogar in ganz Europa zu dem Champagner, den man unbedingt getrunken habe musste. Auch die Firma Veuve Clicquot gehört heute zu dem auf der ganzen Welt bekannten LVMH-Konzern.
Die Geschichte des Champagners aus Frankreich war nicht immer eine Erfolgsstory. Wie viele andere Luxusprodukte auch, ist auch der Champagner von einer wachsenden Wirtschaft im Allgemeinen abhängig. Denn nur mit der nötigen Kaufkraft, lassen sich die meist exklusiven Schaumweine auch bezahlen.
Das zeigte sich besonders im Rahmen der weltweiten Finanzkrise: Nachdem man im Jahr 2007 einen rekordverdächtigen Champagner-Umsatz erzielt hatte, sank dieser im Jahr 2008 um fast 5% und sank im darauf folgenden Jahr sogar noch weiter. Als Reaktion darauf, wurde die Höchstmenge für die Ernte der Champagner-Reben begrenzt, um einem Preisverfall entgegen zu wirken. Ab 2010 stieg daraufhin der Absatz wieder leicht an, wenn es auch 2016 wieder zu einem kleinen Rückgang kam. Grundsätzlich muss man sich aber um den Champagner-Absatz aus Frankreich eine Sorgen machen: Auf der ganzen Welt gibt es Champagner-Liebhaber, die auch in wirtschaftlich schlechten Zeiten nicht auf ihren geliebten Schaumwein verzichten wollen.
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